Durch Tastendruck entsteht ein Ton

und das ohne speziellen Fingerdruck (Klavier) und wie es dazu kommt erlebten die Teilnehmer der IMV am 28.03.2014 bei der Fa. Gebr. Hillebrand in Isernhagen. Die Fa. Hillebrand, Träger des Kulturpreises Niedersachsen 20XX ist im oberen Drittel der 300 Orgelbaufirmen angesiedelt und besteht in der 3.Generation und die Vierte steht schon an der Werkbank. Der Tätigkeitsbereich sind neue Projekte für Kirchen/Konzersäle, Restauration alter Orgeln, Umbau/Erweiterung und Reinigung von Orgeln.

Im Kurzvortrag wies Martin Hillebrand auf die Problematik bei der Mitarbeit von Orgelsachverständige(Organist), Kirchenleitung und dem Architekten hin. Der Entwurf bei der Machbarkeit von Form und Klangfülle wird, oft während der Bauzeit, durch neue Wünsche geändert. Bei mancher Domorgel erlebt man die Vielfalt einer Orgel, ob Glockenklang, Vogelgezwitscher, Zimbelklang, Trompeten oder sich drehende Posaunenengel u.s.w. ein komplettes Orchester. Als grober Kostenplan bei neuen Orgeln werden10-15% für Materieal und ca.drei bis viertausend Arbeitsstunden als Regel angenommen.

Eine Orgel, so Orgelbaumeister Hillebrand, wird nach dem Baukastenprinzp gefertigt. Seit der Griechischen Antike, wird Vollholz verschiedener Art verwendet und auch bei einer Restaurationen muss das gleiche Holz genommen werden. Das Pfeifenmaterial ist immer Zinn und Blei in verschiedener Legierung und in unterschiedlicher Zusammensetzung, damit kann auch der Klang variert werden. In der „Pfeifenbude“ wird das geschmolzene Material in lange Bleche gegossen und anschließend an der Trommelmaschine auf gleichmäße Stärke gebracht. Das Blech wird von Hand zu Rollen gerollt, zusammen gelötet und b.Bedarf mit einer Außenkontur versehen.

Ein Montagerüst fixiert die vorgefertigten Module, wie Manuale, seitliche Registeraufnahmen, Fusstastatur oder den Schwellkasten. Auch die gekaufte Elektronik muss eingebaut werden. Auf den Schwellkasten, der den Windstrom zur richtigen Pfeife bringt , je nach Ton, werden die bereits vor vertonten Pfeifen gestellt. Der Betrachter einer Orgel sieht meistens nur die spektakuläre Pfeifen vom Hauptwerk. Die Teilnehmer fazinierte die präzise Herstellung von Teilen einer Denkmal geschützten Orgel, die älteste, von Hillebrand, war aus dem 17. Jahrhundert. Nach der Vormontage mit dem Stimmen der Orgel, wird diese demontiert und an seinem Bestimmungsort aufgebaut. Das optimale Klangbild im Raum wird ermittelt, der Pfeifenmund wird vergrößert oder verkleinert. Das Klangbild sollte jährlich überprüft werden. Den optimale Standort für den Genuss bei einer Orgelveranstaltung gibt es leider nicht. Spezielles Wissen macht den Orgelbauer, so Hillebrand, zum Könner bei den handwerklichen Gewerken.

 B. Paschke/M. Hillebrand

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