Glück auf - Jahresabschluss 2019 – im Klosterstollen Barsinghausen
Die IMV Hannover war bereits vor zehn Jahren bei einer echten Erfolgsgeschichte: der Bergbau in Barsinghausen. Er begann vor 300 Jahren. In diesen Jahrhunderten fuhren Bergleute in den Deister-Stollen, um mit ihrer Arbeit unter Tage ihre Familien zu ernähren. Es war eine harte Arbeit, um die Kohleflötze von 35 bis 70cm im Deister auzubauen.
Die IMV hatte am 23.11.2019 die Gelegenheit, einmal vor Ort vom Leben und Arbeiten der Kumpel in dem Bergwerk von Barsinghausen einiges zu erfahren. Dieses Bergwerk haben ehemalige Kumpel durch eine liebevolle Restaurierung „Alte Zeche –Gemeinnützige Betriebs GmbH“ ermöglicht.
Zum diesem Besucherbergwerk gehören auch ein angegliedertes Museum und Veranstaltungsräume, die den Zechensaal und die Waschkaue umfassen und mehr als 400 Personen Platz bieten.
Bis zum Jahr 1957 wurde durch die Preussag in der Zeche Steinkohle abgebaut. Ab 1986 haben dreizehn Jahre lang Ehrenamliche vor allem erfahrene Bergleute aus dem Klostersstollen ein Besucherbergwerk geschaffen. Es war schwierig, den mit Wasser vollgelaufenen Stollen trockenzulegen und für Besucherführungen vorzubereiten. Im Normalfall müssen auch heute noch 300 Liter Wasser pro Minute durch eine Rohrleitung zum Reitbach abgeleitet werden.
Nach einer kurzen Sicherheitsbelehrung mit der dazu gehörenden Helmanpaßung konnte die Gruppe den Besucherlorenzug besteigen. Nach einer Fahrt von ca. 1,4 km durch absolute Dunkelheit begann die fachmännische Führung. Es war kaum vorstellbar wie unter diesen Bedingungen gearbeitet wurde, so der ehemalige Kumpel, auch wie der Klosterstollen im 17. Jahrhundert mit den primitiven Werkzeugen von Hand erstellt wurde, denn in 10 stündiger Schicht kam man nur einen Zentimeter voran. Von diesem Stollen wurden Seitenstollen zu den Kohleflötzen getrieben. Es gab viele Wetterschächte, wo heizbare Wetteröfen für den Luftabzug sorgten. Später sorgen beheizbare Rohre für besseren Luftabzug. Im Industriezeitalter ersetzten diese riesige Ventilatoren.
Während der Besichtigung durch die Flötzgänge erklärte Vor+Nachname wie im Mittelalter die Kohle durch Holzfeuer erhitzt wurden. Durch die Spannunghitze konnte die Kohle abgemeißelt werden. Die Kohlestücke wurden in Wannen zur Lore gebracht und diese mit Ponys weitertransportiert. Es war eine verschworene Gemeinschaft und diese teilte sich den Lohn, der nach Gewicht errechnet wurde. Die Kohlegewinnung wurde durch neue Methoden immer effizienter. Im 20. Jahrhundert hielt die Durckluft seinen Einzug, und die Bohrhämmer und Förderbänder erleichterten die Arbeit.
Ein Problem war der Wasserfluss in den Schächten, denn das Wasser mußte aufwendig abgeführt werden. Viele Pumpen, die auch vereinzelt heute noch laufen, sorgen für einigermaßen trockene Stollen. Im Normalfall müssen auch heute noch 300 Liter Wasser pro Minute durch eine Rohrleitung zum Reitbach abgeleitet werden.
Die Besucher hatten einen realistischen Eindruck bekommen, wie Bergleute unter schwierigen Bedingungen ihr Tagwerk verrichteten. Dazu gehören auch die Gefahren, die in einem Bergwerk vorhanden sind z.B. Kohlenmonoxyd, Bergrutsch, Firstbruch oder sonstige Unfälle. St Barbara, die Patronin der Bergleute hatte immer einen Platz bei den Kumpeln über-und untertage. Alle Teilnehmer waren sichtlich froh, wieder das Tageslicht zu sehen. Bei leckerem Zucker- und Obstkuchen sowie heißem Kaffee kamen Gäste und Mitglieder in die Gegenwart zurück zum Jahreabschluß 2019.
B. Paschke