Große Rollen sorgen für aktuelle Informationen

diesen Vorgang konnten Mitglieder der IMV Hannover, der Ausbilderverband Niedersachsen/Bremen und Gäste am 27. Februar 2015 bei der Madsack Mediengruppe in Hannover/OT Kirchrode hautnah erleben. Carmen Wattenberg von der Abteilung Öffentlichkeit begleitete die Teilnehmer bei einer filmischen Zeitreise durch die Jahrzehnte. August Madsack gründete 1893 die Gesellschaft Hannoverscher Anzeiger August Madsack & Co. (Auflage: 48.000 (Expl/tägl).

1928 wurde das – vom Architekten Höger entworfene - Anzeiger Hochhaus gebaut. Jetzt ist es in der Innenstadt ein Wahrzeichen Hannovers. Nach dem 2.Weltkrieg Ende der 1940er Jahre schreiben engagierte Journalisten im Anzeiger-Hochhaus Mediengeschichte. Dort gründet Rudolf Augstein das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (1947) und Henri Nannen den „Stern“ (1948). Kurz darauf folgt am 25. August 1949 die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ), für die Erich Madsack die Lizenz erhält. Die treue Leserschaft des Vorgängertitels „Hannoverscher Anzeiger“, beschert der HAZ mit etwa 120.000 Expl./tägl. einen erfolgreichen Start. Seit 1974 wird im Druckzentrum, bestehend aus den beiden zehngeschossigen Gebäuden, die weit sichtbar sind, sowie in einem angrenzenden Flachbau gearbeitet. Die Mediengruppe, mit ca. 4.500 Mitarbeitern erarbeitet und druckt 15 regionale Tageszeitungen und mehr als 30 Anzeigenblätter. Formatbedingt werden nicht alle Zeitungen in Bemerode gedruckt. Die MADSACK Mediengruppe ist derzeit das viertgrößte Verlagshaus Deutschlands. Die Madsack-Titel, HAZ und Neue Presse werden neben vielen weiteren größeren und kleineren Printerzeugnissen für In- und Extern (~ 400.000 – 600.000 Expl./tägl.) im Druckzentrum in Kirchrode hergestellt und auch von dort ausgeliefert. Außer den Printausgaben gehören noch der Onlinebereich, das Angebot für mobile Endgeräte und diverse Tochterunternehmen (TVN. Citipost…) zur Mediengruppe. Hervorragend ausgebildete Journalisten sorgen für einen gelungenen, aktuellen und komplexen Nachrichten- und Informationsfluss. Die Bereiche Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport u.v.m. werden den Lesern täglich und so zeitnah wie möglich, vermittelt. Das kundenspezifische Anzeigenaufgebot wird über besondere Computerprogramme aktualisiert. Nach dem Filmvortrag konnten die Teilnehmer - in zwei Gruppen - den Fertigungsablauf der HAZ hautnah verfolgen. Die erste Station zeigt die Druckplattenherstellung. Die Platten werden durch einen Laser POSITIV belichtet. Der Druck erfolgt im Rollenoffset-Druckverfahren = Absetzdruck! Die Farbe landet von der Druckplatte erst einmal auf eine Gummiwalze (=Spiegel-schrift ) und von dort geht es seitenrichtig auf das Papier! (Plattenverbrauch tägl.~1.500/2.000 Stck.) Die neusten Informationen für die aktuelle Ausgabe waren darauf bereits zu sehen. Ein Teil der riesigen Rotationsmaschinen war schon am Laufen, sodass die Besucher die Audiogeräte auch gleich als Hörschutz benutzen konnten. Die aktuelle HAZ für das weite Umland befand sich bereits in Produktion. Die Lagerhalle mit den riesigen übereinandergestapelten Papierrollen, Vorrat für ca. eine Woche, hat erstaunliche Maße. Die größte Sorte (Breite: 1,60m) wiegt ~1,5 Tonnen und bietet Platz für ca. 280.000 Zeitungsseiten. Große Einlegevorratsronden für Reklame, Zusatzhefte usw. warteten auf das Einlegen in die anstehende Tages-/Wochenend-zeitung. Diese werden über Hängebahnen aus der Rotationsmaschine ankommend komplettiert. Unterschiedlich große Lieferwagen warten allabendlich zum Abtransport der aktuellen Zeitungen zu den Verteilerstandorten (Bhf., Flughafen, Kiosk oder Zeitungszusteller). Ein Tipp zum Schluss der Besichtigung von Carmen Wattenberg: Wer die neusten Informationen schon vor 6 Uhr morgens lesen möchte, kann die Zeitung schon ab ca. 22.00 Uhr am hannoverschen Hauptbahnhof kaufen oder seine Ausgabe auch schon am PC, bzw. auf mobilen Endgeräten abrufen. 

Wattenberg / B. Paschke

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