Industriemeistervereinigung Hannover e.V. besucht Schacht Konrad

Für den einen und anderen war es schon etwas aufregend, in den
Schacht auf ca. 900 Meter Tiefe einzufahren.
Bevor es aber soweit war, wurde zu der Schachtanlage Konrad ein
geschichtlicher Rückblick und ein Blick in die Zukunft durch einen
Geologen präsentiert.
Das ehemalige Eisenerzbergwerk in Salzgitter wird zurzeit zum Endlager
für maximal 303.000 Kubikmeter radioaktive Abfälle mit
vernachlässigbarer Wärmeentwicklung umgerüstet.
Das sind 90% der in Deutschland voraussichtlich anfallenden
radioaktiven Abfälle, diese große Menge beinhaltet aber nur 1% der
gesamten Radioaktivität des Abfalls.
Das junge Erzbergwerk war nur von 1957 bis 1976 in Betrieb. Es wurden
ca. 6,7 Millionen Tonnen Erz gefördert.
Da die Entsorgung radioaktiver Abfälle nach internationalem Recht eine
nationale Aufgabe ist, wurde Schacht Konrad auf Eignung für Abfälle mit
vernachlässigbarer Wärmeentwicklung untersucht. Dieses sogenannte
Planfeststellungsverfahren dauerte 20 Jahre. Das Endlager Konrad ist
also die erste Anlage zur Entsorgung von radioaktiven Abfällen in
Deutschland.
Nach einer entsprechenden Sicherheitsunterweisung und Einkleidung
sind wir in den Berg eingefahren und wurden von den Kumpels mit
„Glück Auf“ begrüßt.
Mit einem entsprechenden Transporter wurden wir als Gruppe durch das
nicht endende Labyrinth gefahren und durften uns bei ca. 35 Grad
Celsius ein Bild der Arbeiten für das Endlager unter Tage machen.
Später werden die speziellen Behälter mit den radioaktiven Abfällen in
die Einlagerungsstrecke verbracht und nicht rückholbar verfüllt.
Nach ca. 1,5 Stunden haben wir den Berg wieder verlassen und konnten
uns über Tage mit einer zünftigen Erbsensuppe stärken. Hierbei wurden
entsprechende Fragen zur Endlagerung in jeder Hinsicht
zufriedenstellend beantwortet.

 


Claus-Rüdiger Kern
IMV Hannover e.V.

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