Unterwegs mit der Vergangenheit

und das mit einem Oldtimer Triebwagen von 1928. Das konnten Mitglieder der IMV Hannover und dem Ausbilderberufsverband Niedersachsen e.V. im Juni 2013 erleben. Dieser Triebwagen wurde 1928 als Stahlkonstruktion eingeführt und gilt als ein bekanntes Gesicht Hannovers. Er hat 24 Holzbänke und 49 Stehplätze, wurde 1985 als historisches Fahrzeug restauriert und kann für Veranstaltungen gemietet werden. In der Nachkriegszeit, so erinnerten sich viele Teilnehmer bei der Fahrt durch die Kurven an das quietschende Radgeräusch und an den Klingelton. Der Fahrer Fritz Faupel erläuterte die Fahrweise seiner Straßenbahn mit allen Handgriffen, auch die der abnehmbaren Stromkurbel. Nach der Tunnelfahrt ging es oberirdisch bis zur Hauptwerkstatt auf Glocksee. Dort werden die Sicherheitsüberprüfungen der aktuellen Wagen und Reparaturen durchgeführt. Die Hauptuntersuchung der Wagen erfolgt alle 8 Jahre oder nach 500 000 km, so Fritz Faupel. Die Reparatur und der Austausch alt zu generalüberholten Komponenten ist die Arbeit von Spezialisten. Um Vibrationen und Fahrgeräusche zu dämpfen werden zwischen Radkörper und Radreifen Gummipuffer eingesetzt. Die Energieersparnis erfolgt über eine Zurückspeisung beim Bremsvorgang. Ein Nachteil bei der Spurweite ist, dass diese nicht kompatibel ist mit der DB-Spurweite, wie in anderen Großstädten. Der 60t schwere Schienenschleifwagen wird nur nachts eingesetzt und konnte besichtigt werden. Eine Ausbildungswerkstatt mit neuster Technik bildet nach Bedarf die Nachwuchskräfte aus. Ein Teil der Serie „TW 6000“, im Einsatz mit zwei oder drei Wagen, wird durch eine neue Baureihe „TW 3000“, ausgewechselt mit beidseitigem Fahrersitz wie schon 1928. Am Modell (1:1) das begehbar ist, werden Verbesserungen praxisnah übertragen. Budapest hat, nach der politischen Wende, gebrauchte Stadtbahnen aus Hannover erhalten, die dort den Spitznamen Banane tragen. Am Schluss der Besichtigung konnte die Leitstelle für die Verkehrssteuerung besichtigt werden. Die Stadtbahnreglung mit allen Haltestellen wird von diversen Bildschirmen am Leitstand überwacht. Die Leitstelle begrüßte an der Zugzielanzeige die IMV Hannover. Hannovers Haltestellen sind der sicherste Ort, denn bei Gefahr wird über die Notrufsäule sofort die Polizei und Leitstelle alarmiert. Sicherlich wird eine Sonderbesichtigung der Leitstelle durch Fritz Faupel erfolgen.

 

Bernhard Paschke/ Modesto Montis

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